25.-26.10.24: Gesellschaftliche Beteiligung: Vernetzt durch stürmische Zeiten Jahrestagung der Vereinigung für Vernetzung und Partizipation e. V.

Wir laden euch herzlich zu unserer Jahrestagung „Gesellschaftliche Beteiligung: Vernetzt durch stürmischen Zeiten“ vom Freitag, den 25. bis 26.10.2024 nach Berlin ein. In diesem Rahmen findet auch unsere Mitgliederversammlung 2024 statt. Dank dem Ende der Pandemie können (und wollen!) wir unsere erste Mitgliederversammlung, die nicht im Internet stattfinden muss, mit einem interessanten Programm rahmen.

Die Einladung findet sich hier auch als pdf-Datei. 

Stürmische Zeiten in der Bundesrepublik: Die Klimakrise macht sich mit schweren Schäden auch in Deutschland zusehends bemerkbar, die Inflation ist auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren und setzt Steuerzahler:innen und Staatshaushalte zusehends unter Druck. Eine rechtsextreme, menschenfeindliche Partei feiert Erfolge und setzt die demokratischen Parteien unter Rechtfertigungsdruck, während sie ganze Landstriche soziokulturell dominiert. Kriege und Krisen im Ausland verunsichern auch hierzulande viele und dringen zur Zeit mehr in unser Bewusstsein, als sonst.

Wir hoffen, im Kleinen und Alltäglichen, konkrete Probleme identifizieren zu können und Lösungswege andeuten zu können. Dafür haben wir – mit Eurer Hilfe – ein vielfältiges Programm vorbereitet.

Wir hoffen aus diese Weise, den Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Arbeitsfelder unseres Vereins und unserer Mitglieder nahe bringen zu können.

Wir hoffen auf diese Weise, den Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Arbeitsfelder unseres Vereins, unserer Mitglieder sowie Weggefährt*innen aus unserem Umfeld nahe bringen zu können – gemeinsam gegen die Ohnmacht. Wir freuen uns auf Euch!

Beste Grüße

Der Vorstand

Programm

Freitag, 25.10.2024

18.00 Uhr – Kassenprüfung

20.00 Uhr – Gemeinsames Abendessen

 

Samstag, 26.10.2024

10.00 – 12.00 Mitgliederversammlung

1. Begrüßung

2. Wahl der Sitzungsleitung, Überprüfung der Beschlussfähigkeit, Überprüfung der fristgerechten Einladung, Beschluss des Protokolls von 2023, Beschluss der Tagesordnung

3. Bericht des Vorstandes, des Kassenwartes und der Kassenprüfer:innen und Aussprache

4. Entlastung des Vorstandes

5. Neuwahl einer Kassierer*in (Kandidaturen sind bis zum Beginn der Wahl möglich)

6. Sonstiges

12.00 – 13.30 Mittagspause

 

Gesellschaftliche Beteiligung: Vernetzt durch stürmische Zeiten“
Berliner Jahrestagung 2024 der Vereinigung für Vernetzung und Partizipation e. V.

 

13.30 – 15.00 – Vorträge I

Nestbeschmutzerinnen im Elfenbeinturm

Als Frau* über Frauen* in der Philosophie zu sprechen, arbeiten und forschen, hat oft das ‚Geschmäckle‘ der Klientelpolitik. Zu offenkundig scheint der persönlich motivierte Wunsch, die Beiträge der Geschlechtsgenossinnen – schlimmstenfalls gar auf Kosten von Männern*, die dank ihrer bereits zu Ruhm und Ehren im Kanon gekommen sind – künstlich hochzuspielen. Ein Verdacht, der nicht nur mit misogynen Motiven Emotionen unterstellt, wo Tatsachen vorliegen, sondern darüber hinaus institutionell reproduziert wird. Ist doch die akademische Philosophie bis heute nicht nur mit weiblichen Stimmen aus der Geschichte, sondern auch Personen in der Gegenwart spärlich bestückt. Der Vortrag beleuchtet die Fallstricke, als Frau* in diesen Settings für die Anerkennung von Frauen* und damit auch immer der eigenen Arbeit zu streiten – für ein Vorankommen der Philosophie als Ganzes, gegen der Verdacht der Klientelpolitik.

Herrschaftskritische Menschenrechte im Kontext von Behinderungserfahrungen

In aktivistischen Zusammenhängen werden Menschenrechte mittlerweile ambivalent betrachtet. Sie sind zwar unerlässlich, um die universellen Verletzungserfahrungen global zu benennen. Doch menschenwürdige Lebensbedingungen konnten bisher nicht auf ihnen aufgebaut werden. Ein Festhalten an der menschenrechtlichen Idee entgegen ihrer Vereinnahmung als Kriegslegitimation und Aushöhlung in realpolitischen Kompromissen erfordert ein Menschenrechtsverständnis, das ihre herrschaftskritischen Impulse verteidigt. Im Vortrag wird eine solche Konzeption im Kontext von Behinderungserfahrungen vorgestellt.

Antisemitismus in der Jugendpräventionsarbeit

Seit dem 7. Oktober 2023, am dem die Terrororganisation HAMAS massakernd durch Israel zog, und den Gegenaktionen des israelischen Militärs durchfährt die Bundesrepublik eine Welle des Antisemitismus. Wie wirkt sich dies auf die Jugendpräventionsarbeit aus? Was sind identifizierbare Probleme? Gibt es Lösungsansätze? Welche Präventionsstrategien versprechen Erfolg?

 

15.00 – 15.30 Kaffeepause

15.30 – 18.00 Vorträge II (4 Slots)

How to humane Drogenpolitik?

Eine wirksame Drogen- und Suchthilfe sowie eine humane Drogenpolitk können nur vor dem Hintergrund einer akzeptierenden humanistischen Grundhaltung erfolgen. Gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung sind jedoch Teil bzw. Folge der hierzulande herrschenden kriminalisierenden Drogenpolitik. Letztere vermittelt den fälschlichen Eindruck, dass man als Gebraucher*in durch abstinentes und angepasstes Verhalten das Recht auf Menschenwürde erst erwerben müsse; hier tritt die akzeptierende Drogenarbeit für den Schutz der unveräußerlichen Menschenwürde ein. Die Referentin gibt Einblicke in die Praxis Berliner Drogenkonsumräume.

Versammlungsrecht in stürmischen Zeiten (entfällt wegen Krankheit)

Die Klima-Aktivist:innen der „Letzten Generation“ protestierten bundesweit für eine nachhaltige Klimapolitik. Ihre Aktionen im öffentlichen Raum fanden regelmäßig im Rahmen des Versammlungsgesetzes statt. Sie zogen trotzdem eine förmliche Prozesslawine an Strafgerichten nach sich. Rechtsanwalt Jonas Ganz verteidigt Aktivist:innen der „Letzten Generation“ bundesweit vor Gericht. Er berichtet, wie sich die massive Strafverfolgung auf die Handhabung des Versammlungsrechtes in der Praxis auswirkt.

Zwischen Zynismus und Bürokratie: Wie gelingt die Integration in den Arbeitsmarkt?

Die Forschung ist sich einig: Wenn wir nichts an der Art und Weise ändern wollen, wie in unserem Land Wertschöpfung stattfindet, müssen wir aufgrund der demographischen Lage pro Jahr mehr als 200.000 Zuwanderer:innen in den Arbeitsmarkt integrieren. Gleichzeitig zeigen Untersuchungen, dass Menschen mit ausländischen Qualifikationen besonders auch auf das Lebensumfeld ihrer neuen Region schauen. In Zeiten des nationalistischen Flächenbrandes scheinen beide Beobachtungen schwer in Deckung zu bringen. Wir schauen uns an, welche Hürden die Menschen beim Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu bewältigen haben und welche staatlichen und zivilgesellschaftlichen Programm auf welche Art Betroffene hierbei unterstützen (müssten).

Aktuelle Entwicklungen in der Friedensbewegung

In der Friedensbewegung setzen sich mehr und mehr problematische Narrative zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine durch. Mehr und mehr finde man Täter-Opfer-Umkehr betreibende Narrative wie „Der Krieg hat eine Vorgeschichte (…)“ (Sarah Wagenknecht). Darüber hinaus fehlt es auf weiter Flur auch bei den mehr oder weniger seriösen Organisationen an Ideen und Konzepten, wie es gelingen konnte, die Kriegsursache im Kreml gewaltfrei zu Verhandlungen zu bewegen. Statt gewaltfrei Alternativen zu Waffenlieferungen zu entwickeln, träumen die Verantwortlichen von einem unrealistischen Revival einer Anti-Raketen-Bewegung wie vor 40 Jahren. Dafür sind die Eliten in der Friedensbewegung auch bereit, antiamerikanische und in letzter Konsequenz auch antisemitische Stereotypen zu befeuern. „Die Friedensbewegung ist tot“ schrieb Pascal Beucker in der taz am 4. Oktober 2024. Er hat unrecht: Sie ist untot und läuft als Zombie umher. Wäre sie tot, könnte etwas

18.30 – Gemeinsames Abendessen