Der russische Angriffskrieg in der Ukraine tobt seit über drei Jahren. Der Krieg und das Leid der Menschen in der Ukraine sind im Bewusstsein immer weniger als drängendes Problem präsent. Deswegen wollen wir im Alltag auf den Krieg aufmerksam machen. Damit die Unterstützung für die Ukraine nicht nachlässt. Dank der Konferenz „Cafe Kyiv- Freedom must win!“ der Adenauer Stiftung haben wir auch eine Idee: Guerilla Gardening.
Die Konferenz „Cafe Kyiv“
„Cafe Kyiv- Freedom must win!“ so hieß die Konferenz im Berliner Kino Colosseum, die wir am Dienstag, den 11.3.2025 besucht haben. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sie mit ca. 200 Partnerorganisationen aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft organisiert. Laut Adenauer-Stiftung sollen 5000 Menschen teilgenommen haben.
Inklusive Jugendbegegnungen
Aus der Friedensbewegung findet sich unter den ca. 200 Partner*innen lediglich die Kurve Wustrow. Diese trat zusammen mit dem Kreisauer Kreis auf. Der Kreisauer Kreis informierte über inklusive Jugendbegegnungen mit jungen Menschen aus der Ukraine auch in Kriegszeiten. Diese Veranstaltung weckte bei uns das Interesse für die Konferenz.
Städtepartnerschaften
Außerdem informierten wir uns über Fördermöglichkeiten für Partnerschaften mit der Ukraine bei Engagement Global. Die verteilen Geld für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Veranstaltung hieß „Städte im Kampf für Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit“. Auf dem Podium saßen Mitarbeiter*innen und Projektverantwortliche aus verschiedenen Städten, die über ihre Partnerschaftsprojekte mit ukrainischen Kommunen berichteten.
Propaganda und Zensur?
Wie sehr ist so ein Kongress der Adenauer-Stiftung Propaganda für die CDU? Auf der Veranstaltung sind wir keinem einzigen Abgeordneten der CDU begegnet, aber in mehrere Grüne hinein gestolpert (aber vielleicht liegt das auch daran, dass wir die CDUler gar nicht erkennen?). Eine kommunale Angestellte aus Leipzig berichtete in der oben genannten Veranstaltung, dass sie in ihren Projekten wegen des Rechtsrucks sehr darauf achten, „progressive“ Inhalte wie „Feminismus“ zu adressieren. Dass die Friedensbewegung auf einer Veranstaltung zum Frieden in der Ukraine nicht vorkommt, liegt wohl eher nicht an einer irgendwie gearteten Zensur der Adenauer-Stiftung, sondern schlicht am Desinteresse der Friedensbewegung an der Ukraine.
Vom Give-away zur Projektidee
Auf der Konferenz verteilte die Adenauer-Stiftung bereits am Einlass mit Label der Stiftung und den Farben der Ukraine versehene Stoffbeutel, Sticker, An-Pin-Nadeln, Buttons, Korkis und Samen für Sonnenblumen. Und da hatten wir eine Idee für die nächsten Monate.
Sonnenblumen in der Ukraine
Die Ukraine ist das bedeutendste Anbaubauland für Sonnenblumen weltweit. Vor dem Krieg bauten Landwirte in der Ukraine Sonnenblumen auf 6,5 Millionen Fußballfelder an und ernteten 14 Millionen Tonnen Sonnenblumenkerne. Aus diesen wird Speiseöl und Bio-Treibstoff gewonnen.
Bei der ARD gibt es eine schöne Doku zum landwirtschaftlichen Anbau von Sonnenblumen in der Ukraine im Krieg:
https://www.youtube.com/watch?v=PZ_IwHB1QnA
Weniger schöne Bilder aber genauso interessant ist diese Doku von arte generell über Landwirtschaft in der Ukraine:
https://www.youtube.com/watch?v=jeto-zUbwz0
Sie zeigt, unter welchen schweren und lebensbedrohlichen Bedingungen ukrainische Landwirte auch in der Nähe der Front Landwirtschaft betreiben und Widerstand gegen die russische Invasion leisten.
Sonnenblumen als Symbol
Die Sonnenblume ist ein Symbol für die Ukraine. Sie steht für Wohlstand und die Fruchtbarkeit des ukrainischen Bodens. Eine neue Bedeutung gibt es durch ein virales Video aus den ersten Tagen der russischen Invasion. Eine furchtlose Frau forderte einen bewaffneten russischen Soldaten auf, Samen in seine Taschen zu stecken, damit Sonnenblumen wachsen würden, nachdem er tot im ukrainischen Land gelegen haben würde. Die Blume ist auch ein Symbol des Widerstands.
Guerilla Gardening
Was ist Guerilla Gardening? Das Wort ist zusammen gesetzt aus dem spanischen „guerrilla“, das heißt „kleiner Krieg“ und dem englischen Wort gardening für „Gärtnern“. Ursprünglich säten Leute heimlich Pflanzen als subtiles Mittel des politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum, vorrangig in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen. Mittlerweile hat sich Guerilla-Gardening zum urbanen Gärtnern oder zu urbaner Landwirtschaft weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte beziehungsweise einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen.
Unsere Idee
Wir säen Sonnenblumen im öffentlichen Raum. In einem zweiten Schritt dokumentieren wir während des Frühjahrs das Wachstum der Sonnenblumen. Wenn sie blühen, folgt der dritte Schritte: Wir ergänzen die blühenden Sonnenblumen mit Schildern, die zur Solidarität mit der Ukraine auffordern. Und auch das dokumentieren wir im Internet.
Und auf unseren Blog kommt folgender Hinweis:
Die Samen für die Sonnenblumen hat uns netterweise die Konrad-Adenauer-Stiftung auf der Konferenz „Cafe Kyiv“ unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Mehr Infos:
Die Konferenz Cafe Kyiv:
https://lineup-cafekyiv.kas.de/
Wikipedia zu Guerilla Gardening: