Mitwoch gehts los! Für eine Woche vom 4.10. bis zum 11.10. treffen wir uns mit geflüchteten Kriegsdienstgegner*innen aus Belarus am Wannsee zur Jugendbegegnung „Menschenrechte in Zeiten des Krieges, Nachdenken über Demokratie und Asyl“. Hier die Daten für Eure Anreise:
Die Veranstaltung findet statt im
Jugendgästehaus am Wannsee
Badeweg 7
14129 Berlin
https://www.haus-am-wannsee.de/
Nächste Bahnstation ist S-Nikolassee. Und dann 700m in den Wald, Kurs Jugendherberge, aber noch an der vorbei tiefer in den Wald, siehe Karte oben.
Wir sind ab 16h vor Ort, Abendessen ist im 19h.
Und hier auch online die Texte für die Willkommens-Rally:
S-Bahnhof Nikolassee
Von hier kommst Du weg. Es fahren zwei Linien: S7 zum Hauptbahnhof (Richtung Ahrensfelde) und S1 zum Ring, Potsdamer Platz, Unter den Linden, Friedrichstraße (Richtung Oranienburg).
Netto
Netto ist ein Supermarkt (Discounter). Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Samstag 7-21h.
Unterführung
Um zum Netto-Supermarkt zu kommen, ist diese versteckte und gruselige Unterführung der kürzeste Weg.
Burger King
Hier gibts Fleisch und Ketchup. Offen alle Wochentage von 9-23h.
Unser Strand
Wir haben einen eigenen Strand!
Öffentlicher Strand
Der öffentliche Strand ist sehr schön und hat eine kurze Seebrücke. Der Weg dahin liegt etwas versteckt hinter unserem Haus.
Wald
Nicht verloren gehen, Wildschweine und Löwen. Außerdem war hier ein Zwangsarbeitslager der Reichsbahn für 400 Menschen.
Polizei
Hier in der Alemannenstraße 10 ist der Abschnitt 43 der Berliner Polizei. dir4a43wache@polizei.berlin.de
Tel.: (030) 4664 – 443701
Notruf Polizei 110
Notruf Feuerwehr, Krankenwagen 112
Apotheke
Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 3. Sonntag, Dienstag geschlossen. Samstag 9-13h. Andere Tage 9-18.30 (Do 19h).
Gedenktafel Helene Stöcker
Hier war das Wohnhaus von Helene Stöcker. Helene Stöcker (* 13. November 1869 in Wuppertal; † 24. Februar 1943 in New York City) war eine deutsche Frauenrechtlerin, Sexualreformerin, Pazifistin und Publizistin. Helene Stöcker setzte sich bereits im deutschen Kaiserreich für sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, für das Recht auf Abtreibung und ähnliche Skandale ein. Nach 1914 trat sie als eine der ersten bürgerlichen Intellektuellen in Deutschland für ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein. 1921 Gründungsmitglied von War Resisters International (WRI). Ab 1912 lebte sie hier in Berlin-Nikolassee in der Münchowstraße 1. 1933 bei der Machtübertragung an die Nazis flog sie nach Schweden, dann nach New York. Hier in dieser Straße war außerdem ein Zwangsarbeitslager der Firma Haumann.
Spanische Allee
Diese Straße ist echter Nazi-Scheiß. Die ehemalige „Wannseestraße“ heißt bis heute Spanische Allee, um die deutschen Soldaten, die im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) auf Befehl Hitlers auf der Seite des Putschisten und späteren Diktators Franco kämpften. Dort bombardierte die deutschen „Legion Condor“ 1937 mit Sturzkampfbombern das Dorf Guernica. Pablo Picasso demonstrierte deswegen mit seinem Bild „Guernica“ auf der Weltausstellung gegen dieses deutsche Kriegsverbrechen. Mit der Straßenbenennung 1939 sollten anlässlich der zurückkehrenden deutschen Massaker-Männer die „freundschaftlichen Gefühle“ des faschistischen Spaniens gegenüber Deutschland erwidert werden. CDU, AfD und Grüne stimmten 2021 in der Bezirksversammlung gegen eine Umbenennung.
Strandbad Wannsee
Öffnungszeiten 10-16h, hat eine Sauna, Ausweis, Pass mitbringen.
Größtes Strandbad an einen See in Europa. Hier passen 30.000 Badegäste rein. Das Bad wurde 1907 gegründet. Das ist die Zeit, in der die Spree so vergiftet war, das die Bäder dort alle geschlossen werden mussten. Ein weiterer Grund für den Bau war, dass die Regierung das Nacktbaden unterbinden wollte (1942 erlaubt).
Dafür wurde Juden der Zutritt von 1936-45 verboten. Das Strandbad wurde nicht noch größer gebaut, weil die Nazis die modernistische Bauhaus-Architektur scheiße fanden. Der Direktor des Bades, Hermann Clajus (SPD) erschoss sich am 18. März 1933 in seinem Dienstzimmer, um von der SA nicht in ein „wildes“ KZ gesteckt zu werden. Am Hauptgebäude soll eine Gedenktafel für ihn sein. Danach stellten die Nazis eine Flak-Stellung auf dem Spielplatz auf und bauten ein riesiges Lager für Zwangsarbeiter*innen (Organisation Todt, Autobahn, Munitionsproduktion).
In den 1950zigern war das Baden hier lebensgefährlich. Mehrere Badegäste starben oder wurden verletzt durch Querschläger vom nördlich angrenzenden Übungsplatz der US-Army.