Während unseres Besuches in Litauen anlässlich eines Vorbereitungstreffen für unsere Jugendbegegnung sind wir immer wieder auf Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine gestoßen. Ob auf Werbeflächen entlang der Autobahn oder auch in den Städten. Putin wird dabei auch sehr direkt adressiert und schonmal als Pappfigur in den Knast gesteckt.

Neues Wahrzeichen
Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat die litauische Stadt Vilnius ein neues Wahrzeichen. Hoch oben auf der Skyline des Buissness-Districts trohnt auf einem Hochhaus ein riesiger Schriftzug. Er ist im Blau-Gelb der Ukraine oder der EU gehalten. Er lautet: „Putin, the Haag is waiding for you“.

Abschminken
Auch sonst zeigt die litauische Zivilgesellschaft, dass sich Putin das mit seiner russischen Welt sowas von Abschminken kann. Ein weiteres Beispiel dafür begegnete uns im Schloss Trakai. Die wieder aufgebaute Wasserburg war bis zur Stadtgründung von Vilnius der Herrscher*innensitz des Großfürstentums. In der historischen Ausstellung ließ sich gut nachempfinden, wie dieser Nachfolgestaat des Kiewer Rus die Geschichte von Litauen, Belarus und auch der Ukraine verbindet.

Putin im Brunnen
Im zum Schloss gehörenden Wirtschaftsgebäude begegnete uns am Grunde des Brunnens eine Überraschung: Statt in den rechtsstaatlich kontrollierten Zellen in Den Haag schmort Putin (zumindest als Papp-Statue) bereits am Grunde des Brunnens.

Nach einem sehr guten Essen gings mit Knästen weiter.

Besuch im KGB-Museum
Wir besuchten das KGB-Museum. Das „Museum der Okkupationen und Freiheitskämpfe“ befindet sich in einem Knast aus der Zarenzeit, dass die Gestapo und der sowjetische KGB für Verhöre, Folterungen und Hinrichtungen politischer Gegner recycelten. Die Ausstellung im Keller war ziemlich gut gemacht. Die Historiker*innen gaben sich Mühe, die unterschiedlichen Nutzungsphasen nicht ein einem Topf zu werfen, sondern die unterschiedlichen Haftbedingungen differenziert darzustellen.

Zelleninsasse Putin
Und auch hier begegnete uns wieder Putin. Ein weiteres Exemplar der Papp-Statue, die uns schon im Brunnen des Schlosses Trakai begegnet war, lief uns auch hier als Zelleninsasse über den Weg.

Lernen fürs Leben
Im Museum im Schloss Trakei haben wir Berliner*innen aber auch noch mehr gelernt. Achtung:

Löwe.

Kein Löwe.

Unterstützer*innen:

Das Projekt wird im Förderprogramm MEET UP! Youth for Partnership von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), vom Auswärtigen Amt, der Europäischen Union über das Programm Erasmus+, die Bertha-von-Suttner-Stiftung und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner*innen (DFG-VK) gefördert. Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Stiftung EVZ dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der:die Autor:in die Verantwortung.